Psychologie Lexikon der Argumente

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Psychologische Resilienz: Psychologische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, eine Krise mental oder emotional zu bewältigen oder schnell zum Zustand vor der Krise zurückzukehren. Dazu gehört, dass man sich angesichts von Widrigkeiten, Traumata, Tragödien, Bedrohungen oder Stress gut anpassen kann. Diese Eigenschaft ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Siehe auch Stress, Krisen, Emotionen, Neurotizismus, Verhalten, Problemlösen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Persönlichkeitspsychologie über Resilienz (Psychologie) - Lexikon der Argumente

Slater I 207
Resilienz/Persönlichkeitspsychologie: Charakterzüge: Rutter (1987)(1) These: Resilienz ist kein Charakterzug. (vgl. Cicchetti und Garmezy, 1993(2). Angesichts der Tatsache, dass ein und dasselbe Merkmal in Menschen und Situationen und im Lebenslauf unterschiedlich funktionieren kann und dass die Entwicklung die Reaktions- und Anpassungsfähigkeit einer Person verändert, ist der Begriff eines Resilienz-Merkmals unhaltbar. >Resilienz/Psychologische Theorien
, >Resilienz/Rutter.
Slater I 211
Das Merkmalsproblem ist in Form von jüngsten Bemühungen zur Entwicklung und Vermarktung von Maßnahmen zur Resilienz oder "Elastizität" (siehe Windle, Bennett, & Noyes, 2011(3), für eine Überprüfung) und auch zur Durchführung groß angelegter Programme zur Förderung der individuellen Resilienz wieder aufgetaucht.
RutterVs: (Rutter, 1987(1)2006(4)) - zusammen mit anderen führenden Entwicklungswissenschaftlern in diesem Bereich - können solche Bemühungen fehlgeleitet sein. Die Resilienztheorie und der Beweis für die menschliche Resilienz unterstützen die Idee, dass Resilienz aus dem Zusammenspiel vieler Einflüsse, dem Betrieb mehrerer adaptiver Systeme in Übereinstimmung und den laufenden Wechselwirkungen zwischen komplexen Systemen innerhalb der Person und zwischen Person und Umgebung resultiert. In diesem dynamischen System ist es denkbar, die Resilienz zu fördern; dies setzt jedoch ein sehr gutes Verständnis der beteiligten Personen, der Art der herausfordernden Situation, adaptiver Prozesse zur Bewältigung dieser Art von Herausforderungen, der Art und Weise, wie diese Prozesse mobilisiert werden können, sowie wichtige potenzielle entwicklungstechnische und kulturelle Einflüsse auf diese verschiedenen Prozesse voraus.
Masten: (...) Es besteht ein erhebliches Risiko, die Fähigkeit zur Resilienz in Bezug auf individuelle Eigenschaften zu sehen. Ein Kind (oder Erwachsener), dem es nicht gut geht, wird dann von anderen oder dem Selbst zur Verantwortung gezogen. Das Opfer wird für mangelnde "Resilienz" verantwortlich gemacht, obwohl es in der Tat zu überwältigenden Widrigkeiten und völlig unzureichender externer Unterstützung durch Familie, Gemeinschaft oder die größere Gesellschaft gekommen sein kann, um die Bedrohung abzuschwächen, die Anpassung zu unterstützen, oder die Regeneration zu fördern.


1. Rutter, M. (1987). Psychosocial resilience and protective mechanisms. American journal of Orthopsychiatry, 57, 316—331.
2. Cicchetti, D., & Garmezy, N. (199 3). Prospects and promises in the study of resilience. Development and Psychopathology, 5,497—502.
3. Windle, G., Bennett, K. M., & Noyes, J. (201 1). A methodological review of resilience measurement
scales. Health and Quality of Life Outcomes, 9, 8.
4. Rutter, M. (2006). Implications of resilience concepts for scientific understanding. Annals of the
New York Academy of Sciences, 1094, 1—12.


Ann S. Masten, “Resilience in Children. Vintage Rutter and Beyond”, in: Alan M. Slater and Paul C. Quinn (eds.) 2012. Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies. London: Sage Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Persönlichkeitspsychologie

Slater I
Alan M. Slater
Paul C. Quinn
Developmental Psychology. Revisiting the Classic Studies London 2012

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